Staatsoper Hamburg

Fotorealistische 3D Environments als virtuelle Stage Extension

Live Media

Story

Lady Macbeth – eine tragisch satirische Oper
(Dimitri Schostakowitsch)

Lady Macbeth von Mzensk, eine Oper von Dmitri Schostakowitsch, ist ein Meisterwerk der Musikgeschichte. Diese Oper in vier Akten entführt uns in die Welt einer unglücklichen Frau namens Katerina Ismailowa, die in einer unzufriedenen Ehe gefangen ist. Doch als sie sich in einen jungen Offizier verliebt, nimmt ihr Leben eine dramatische Wendung. Katerina entscheidet sich, ihren Ehemann zu vergiften, als dieser von ihrer Affäre erfährt. Ihre Taten hinterlassen jedoch eine blutige Spur, die sie letztendlich einholt.
Die Oper zeigt uns auf eindrucksvolle Weise Katerinas Abstieg in den Wahnsinn, bis hin zu ihrer Verhaftung und Verurteilung. Lady Macbeth von Mzensk ist ein Meisterwerk, das eine bewegende Geschichte über moralische Korruption, die Konsequenzen verbotener Leidenschaft und den menschlichen Preis für Macht und Freiheit erzählt. Die Musik Schostakowitschs trägt dazu bei, diese Geschichte überaus intensiv zu erleben.

Auftrag

Ein Bühnenbild im Wandel von Tageszeit, Wetterlage und Jahreszeiten.

Wir wurden damit beauftragt, das Bühnenbild der Oper mit lebendigen, großflächigen Projektionen zu erweitern. Der gesamte Bühnenhintergrund der Inszenierung bildete eine große Projektionsfläche.

Die Oper zeigt uns auf eindrucksvolle Weise Katerinas Abstieg in den Wahnsinn, bis hin zu ihrer Verhaftung und Verurteilung. Lady Macbeth von Mzensk ist ein Meisterwerk, das eine bewegende Geschichte über moralische Korruption, die Konsequenzen verbotener Leidenschaft und den menschlichen Preis für Macht und Freiheit erzählt. Die Musik Schostakowitschs trägt dazu bei, diese Geschichte überaus intensiv zu erleben.

Unsere Aufgabe war es, unterschiedliche fotorealistische 3D-Umgebungen zu erschaffen, die zu verschiedenen Zeitpunkten der Oper in unterschiedlichen Stimmungen dargestellt werden können, je nach Tageszeit, Jahreszeit und Wetterbedingungen wie Schnee, Wind, Sonnenschein, Sturm und Gewitter.

Zusätzlich sollte eine sibirische Eis- und Wasserlandschaft als Hintergrund für eine spektakuläre Szene auf einem Schiff dienen. Hierfür sollten Eisschollen auf dem Wasser schwimmen, bevor sie von dem losfahrenden Schiff verdrängt würden.

Ein weiteres wichtiges Element war die Darstellung von 3D-animierten, fotorealistischen Ratten, die immer wieder an der Schwelle zum Keller auftauchen und ein mulmiges Gefühl beim Publikum hervorrufen sollten.

Fotos: Monika Rittershaus

Ansatz

Faust auf Auge! – Hier kann die Game-Engine zeigen, was sie drauf hat.

Für die realistische Darstellung von Tages- und Jahreszeiten sowie verschiedenen Wetterbedingungen haben wir uns für eine Game Engine entschieden. Keine Frage, dass sie dafür perfekt geeignet ist, um alle Inhalte innerhalb eines begrenzten Budgetramhems zu produzieren! Die Unreal Engine war hierbei unsere Wahl.
Nachdem wir recherchiert haben, wie die typische Landschaft in Sibirien aussieht, haben wir uns an die Arbeit gemacht. Wir haben eine Menge Assets gekauft und angepasst und eigene Objekte entworfen, gemodelt und integriert.
Dann haben wir die 3D-Modelle für Tiere ausgewählt und mit Animationsspuren zum Leben erweckt. Hierbei haben wir haben fertige 3D-Sets genutzt und sie optimiert, um Kosten zu sparen.

Umsetzung

Von Sommersonne bis Eisschollen: Wie die Unreal Engine das Bühnenbild einer Oper modernisiert.

Um das Publikum im Opernsaal optimal zu erreichen, mussten wir die ideale Perspektive und Horizontlinie finden, die für jeden Sitzplatz geeignet ist. Die Projektion wirkt auf den Oberrängen anders als auf dem Parkett, und die richtige Brennweite ist entscheidend für eine realistische Tiefenillusion in einem Videobild. Wir kombinierten daher verschiedene Sichtachsen aus Fotos zu einer idealen Perspektive, die als Ausgangskamera für die Produktion alle Szenen diente.
Für die Szenen, die an einem Ort aber zu unterschiedlichen Jahreszeiten spielen, erstellten wir verschiedene Shader und Textur-Varianten für Assets wie Boden, Pflanzen und Objekte. Beispielsweise benötigen Objekte im Schnee zusätzlich eine Schneedecke. Die Unreal Engine bietet zwar dynamische Wettersysteme, die auch gute Ergebnisse liefern, dennoch mussten wir viele Details anpassen und optimieren.

Komplexität

Eine besondere Herausforderung war die Umsetzung der dynamischen Eisschollen, die auf Wasser treibend von einem Schiff verdrängt werden sollten. Eine herkömmliche Rigid Body Simulationslösung in Houdini war für die kurze Produktionszeit zu langwierig und unflexibel. Deshalb haben wir die Eisschollensimulation ebenfalls komplett in der Unreal Engine umgesetzt und ein System entwickelt, das die Schollen ideal auf dem Wasser schwimmen lässt und gleichzeitig dynamisch genug ist, um sie aus dem Weg räumt zu können. Dieses System musste zudem Video-Loops produzieren können, da am Ende in der Oper nur Filme abgespielt werden konnten.

Ein weiteres wichtiges Thema bei der Integration von Videobild in ein reales (Theater-) Bühnendesign ist die Farb- und Lichtgebung. Die Bühne wird in der Regel so ausgeleuchtet, dass der Spot auf dem Ort liegt, an dem die Handlung stattfindet. Das Videobild muss sich trotzdem perfekt in die Bühne einfügen, ohne zu sehr herauszustechen oder umgekehrt „weg geleuchtet“ zu werden. Um dies zu erreichen, haben wir unser Colorgrading dem Lichtdesign angepasst.

Ergebnis

Gemeinsam durch Wind und Wetter.

Am Ende konnten wir einen Beitrag leisten, um die Inszenierung der Oper Lady Macbeth zu einem Erfolg werden zu lassen. Gemeinsam mit unseren Partnern von der Staatsoper in Hamburg haben wir eine kreative Lösung gefunden, die uns sicher und professionell durch die Produktion geführt hat. Der Einsatz der Unreal Engine hat uns dabei geholfen, kostengünstig fotorealistische Umgebungen zu erschaffen und somit einen wichtigen Beitrag zur Produktion zu leisten.

“It was a pleasure to work with you because you are open and creative. It is not about German, Russian or English. Visually, it is important to find the same language. So I am very grateful to work with you.”

Angelina Nikonova Regisseurin

Client Staatsoper Hamburg

CREATIVE DIRECTION Robin Kornemann

REALTIME ARTIST Niklas Giesen

REALTIME ARTIST Alexander Janke