Audi Deutschland

Eine interaktive Medieninstallation als zentrales Audi-Branding in der Polar Bar

Interactive Design
Live Media

Intro

Auch im Winter 2022/23 war Audi zentraler Partner der Polar Bar, eines temporären Angebots auf dem Dach des altehrwürdigen Bayerischen Hofs in München. Weithin sichtbar und für Gäste vor Ort auch erfahrbar wurde diese Partnerschaft über eine interaktive Installation, die Anzahl und Bewegungen der anwesenden Gäste erfasste und von einem Realtime-Environment interpretieren ließ. Ausgespielt wurde das Ganze dann zentral vor der Bar über eine große LED-Wand.

Auftrag

Durchgespielt bei Wind und Wetter – keine Downtime

Verschiedene Anforderungen wurden an die Installation gestellt. Sie sollte Audi als Partner sichtbar machen, ohne überdimensioniert die vier Ringe zu zeigen. Sie sollte technische Raffinesse mitbringen, die nicht als Selbstzweck zu inszenieren war. Sie sollte interaktiv erfahrbar sein, ohne die Gäste an der Bar zu sehr von ihren Gesprächen abzulenken. Und natürlich sollten die Visuals den Premiumanspruch der Marke transportieren.

Wir entwickelten schließlich ein System, das mittels einer einfachen Kamera Anzahl und Standorte der Gäste vor der Leinwand erfassen und interpretieren konnte. Sowohl die Zahl der Betrachter*innen sollte die Visuals beeinflussen als auch die Perspektive, aus der die meisten Gäste auf die Ausgabe-LED blickten. Ebenfalls sollte die Installation reagieren, wenn eine Gruppe von Gästen ihre Betrachtungsposition vor der LED veränderten.

Ansatz

Den visuellen Rahmen bildeten vier winterliche Landschaften, in denen die aktuellen Audi Concept Cars bzw. das aktuelle Top-Modell zu Hause sein könnten. Mal Weite und Off-Road, mal Grandtour, mal eine Kurvenstrecke im Bergpanorama und schließlich ein Szenario über den Wolken mit Blick ins Tal, vier unterschiedliche Landschaften, in denen sich der Blick verlieren konnte.

Wiederkehrendes Element in allen vier Environments war ein Sockel, über dem sogenannte Spheres schwebten – interaktive Realtime-Animationssysteme, die auf die oben genannten Inputs reagierten. Wir schufen vier Systeme mit unterschiedlichen Interaktionsübersetzungen, die nach dem Zufallsprinzip in den Landschaften auftauchten. Die Landschaften selbst wechselten alle zehn Minuten durch. Und bei jedem Wechsel erschien auch eine neue Sphere.

Umsetzung

Durch Integration von Realtime-Daten immer das passende Wetter

Das gesamte System war außerdem mit Realtime-Daten gekoppelt. Die Installation glich sich dem tatsächlichen Wetter in München an. Wenn es bewölkt war, war es auch in unseren Landschaften bewölkt, wenn es regnete, regnete es auch in unseren virtuellen Bergen. Und bei Sonne über der Polar Bar schien auch die Sonne in unserer Simulation.

Außerdem hatten wir das System mit der Münchner Uhrzeit und Jahreszeit gekoppelt mit dem Ergebnis, dass die Sonne im Video immer genau dann unterging, wenn sie auch tatsächlich hinterm Horizont verschwand und wir dann wunderbare Polarlichter am Videohimmel erscheinen lassen konnten.

Komplexität

Vier Wintermonate outdoor – eine besondere Herausforderung

Natürlich gab es keine Blaupause für die Art von Installation, die wir für den Polar Bar-Anwendung konzipiert hatten. Gerade die Interaktionsmechanik mussten wir auf exakt unseren Use Case anpassen, und entsprechend entstand ein maßgeschneidertes Unikat. In der Theorie und im Rahmen unserer Tests im Studio sollte dieser Protoyp stabil laufen, aber wie die Sensortechnik und der Zuspielrechner vier Monate Winter in der zugigen Kammer über dem Fahrstuhlschacht des Bayerischen Hofs verkraften würde, war wenig planbar.

Aber tatsächlich stellte sich dieser Aspekt als absolut problemlos heraus. Die Installation lief durchgehend ohne Probleme.

Effekt

Jeden Tag ein neues Bild

Über insgesamt fast vier Monate war die Polar Bar auf dem Dach des Bayerischen Hofs aktiv und mit ihr unsere Installation. Über 2.500 Stunden Video haben wir für diesen Anlass produziert. In einem fixen Framework, das unserem Auftraggeber Audi absolut gerecht wurde, und doch dank eines extrem stabilen generativen Systems jeden Tag etwas anders, je nach Wetterlage, Uhrzeit und Anzahl der Gäste. Es hätte noch ewig so weitergehen können, aber irgendwann ist der Winter dann doch vorbei.

Client Audi Deutschland

CREATVIE DIRECTION Robin Kornemann

Art Direction Realtime Baptiste Stecher

Motion Design Realtime Niklas Giesen &
Alexander Janke